Letzte Reise – was bleibt, wenn sie aufbrechen?
„Letzte Reise“ – mit unserem jugendlichen Kind.
Noch einmal gemeinsam unterwegs. Noch einmal Ferien mit dem inzwischen fast erwachsenen Kind. Noch einmal Eis essen, lachen, streiten – vielleicht schon mit weniger Mitkommen, mehr Abstand, mehr „Ich bleib lieber zu Hause.“
Die Zeit zwischen 15 und 17 ist ein Zwischenraum.
Zwischen Elternhaus und Eigenständigkeit. Zwischen Ich-finde-mich und Ich-will-mein-Leben-selbst-gestalten. Und mittendrin stehen Eltern – oft zwischen Stolz, Ratlosigkeit und stillem Loslassen.
Was brauchen Jugendliche jetzt – und was nicht?
Wie begleiten wir sie in dieser sensiblen Phase zwischen Schule und Zukunft? Zwischen Geborgenheit suchen und Abnabelung.
Es beginnt mit Fragen, nicht mit Antworten:
Was interessiert dich – wirklich?
Was tust du gern, auch wenn keiner zusieht?
Was gibt dir Energie – und was raubt sie dir?
Jugendliche brauchen keine Berufsberatung in PowerPoint-Form.
Sie brauchen Raum. Vertrauen. Gelegenheiten, sich auszuprobieren. Sie wollen ihre eigene Lebens-Vision finden. Und sie brauchen Eltern, die nicht drängen – sondern fragen, zuhören, Raum lassen und verstehen. Vor allem Verstehen, egal was.
Vielleicht ist dieser Urlaub die „letzte Reise“, bei der ihr noch als ganze Familie fahrt.
Vielleicht ist es aber auch die erste Reise, auf der ihr erkennt: Trauen wir uns abzuwarten, bis unser Kind auf uns zu kommt? Müssen wir noch lenken oder dürfen wir schon begleiten?
Und das ist manchmal das Schwierigste – und das Schönste zugleich. Es zeigt uns als Eltern, das ein Abschnitt erfüllt ist. Unsere Energie ging nun seit 15 —17 Jahren in diesen jungen Menschen und nun heißt es loslassen.
Ich freu mich auf Dich!